Montag, 28. Juli 2014

nat. Rennen in Hildesheim

Luka hatte in diesem Jahr bisher drei Auftritte, zwei Rennen und die Coursing-EM. Sein drittes Rennen war nun das nationale Rennen in Hildesheim an einem sehr heißen und v. a. schwülen Tag.
Luka lief den ersten Vorlauf in der gemischten A-Klasse mit Powerplay's Youman, Dinky Duke el Schiras und Racing King's Blue Velvet. Er hat in Hildesheim immer sensationelle Starts, sicher auch weil er die Bahn und den Startkasten von vielen Trainingsstarts kennt. So konnte er heute den Grundstein für seine tollen Läufe gleich am Kasten legen. Zwei bis drei Meter hatte er schon direkt nach Öffnung vor den Mitläufern gut gemacht, konnte daher ungehindert in die erste Kurve gehen, was in einem leistungsdichten Feld sehr wichtig ist. Den Lauf führte er bis zur dritten Halbkurve an, dann kam Youman an ihm vorbei (siehe Fotos unten) und siegte in 23,78 s und Luka als Zweiter dahinter in 23,94 s (für uns eine tolle Zeit), dahinter Blue Velvet und Dinky Duke.
Aufgrund der immer größeren Hitze und Schwüle wurden statt der zweiten Vorläufe nach einer Pause gleich die Finals gezogen, welche nach den Zeiten der ersten Vorläufe gesetzt wurden.
So konnte Luka mit der zweitbesten A-Klasse-Zeit unter Blau ins Finale einziehen.
Hier startet er wieder wie eine Rakete aus Box 4 und führte das Feld, erneut von Youman verfolgt bis zur Zielgerade an. Youman konnte sich auf den letzten Metern aber doch noch an ihm vorbeikämpfen (24,31 s). Luka wurde also wieder Zweiter, kurz dahinter kam Malis Bruder Zunamy ins Ziel sowie Racing King's Black Eddy, Shannon Down's G-Force und Hadriens du Pack de la jet. Neben dem fantastischen zweiten Platz konnte Luka (24,38 s) auch sein drittes CACL verbuchen. Herzlichen Glückwunsch an den Sieger Youman.

Ergebnisse aus dem Vorlauf und Finale hier

Mali machte einen Schaulauf
1. Vorlauf: innen Luka unter Weiß und Youman unter Rot biegen parallel auf die Zielgerade ein
Siegerehrung der Top 3
Mali und Luka am Ende der Siegerehrung wünschen sich nur noch eins: nach Hause, fressen und schlafen

Mittwoch, 23. Juli 2014

FCI Coursing Europameisterschaft in Italien


Panoramablick auf das nahe zum Veranstaltungsort gelegene Bergdorf Luserna
Vor einigen Wochen hatten wir noch gedacht, dass wir das, was wir letztes Jahr auf der Halbinsel Pouch erleben durften, nie wieder erleben würden, dass dies einmalig bleiben sollte. Schon allein deswegen kommt uns die diesjährige Coursing-EM in Italien wie ein Wunder vor.

Wir hatten uns einige Tage vor dem "Whippet"-Sonntag der EM auf den Weg ins Trentino gemacht, das südlich der in Deutschland eher bekannten Provinz Südtirol liegt. Dort laufen die Alpen aus bzw. werden zu den etwas weniger hohen Dolomiten. Dafür ist das Trentino aber nicht so sehr touristisch und Infrastruktur-mäßig erschlossen wie Südtirol. Unsere Ferienwohnung lag in dem Bergdorf 1200 m hoch gelegenen Capella/Lavarone, 20 min vom Veranstaltungsort Malga Millegrobe - einem Langlaufstadion entfernt. Die ersten 800 km der Hinfahrt waren angenehm. Fast unerträglich wurde es am Ende durch Hitze und Schwüle im Tal und den letzten 30 km, die man sich im zweiten Gang mit einem trägen Kombi die Bergstraßen hoch kämpfen musste. Diese Straßen waren teilweise zum Hang abwärts nicht gesichert, hatten keinen Mittelstreifen und bestanden natürlich aus den heftigsten Haarnadelkurven, die man sich vorstellen konnte. Man fragte sich, wie denn die Wohnwagengespanne und teilweise sehr großen Wohnmobile ihr Ziel erreichen würden. Ein Fan der Berge werde ich aufgrund solcher Straßen wohl nie werden.
Die ersten Tage wurde sich also erst einmal von den Anreisestrapazen erholt. Nachdem aber jede Ecke des Bergdorfes erkundet war, wurde dann doch noch mal die Abfahrt riskiert und eine erneut für das Auto und die Nerven strapazierende Rückfahrt in Kauf genommen, um den 1,5 Stunden entfernte Gardasee zu sehen. Als man um die letzte Kurve mit Blick auf den See fuhr, dachte man als Wasser-Fan, man wäre im Paradies. Dieses Ziel ist einfach nur schön und eine Reise wert. Allerdings sind fast allerorts Hunde unerwünscht. Die Italiener weisen aber äußerst freundlich daraufhin, trotzdem glich die Zeit in Italien häufig einem Spießrutenlauf.
Das Wetter in den Bergen zeigte sich für Italien-im-Sommer eher untypisch. Die zusätzlichen Regenjacken der Hunde und eigenen Gummistiefel hatten wir leider nicht eingepackt. Und gerade am Whippet-Sonntag der EM wurde ein extremes Unwetter mit Gewitter, Hagel, heftigen Böen und viel Regen vorhergesagt.
Nachdem Tags zuvor eine unendlich währende Tierarztkontrolle, leider unglücklicherweise für die Hunde mit Blick auf einen der Parcours hinter uns gebracht wurde, bereitete man sich auf viel Wasser am nächsten Tag vor.

Die kompletten ersten Läufe der Whippets konnte aber sogar bei Sonnenschein gezogen werden. Diese Läufe wurden auf einem relativ kleinen, am Hang gelegenen Parcours gezogen. Vom Gelände ähnlich dem Veranstaltungsgelände in Volkmarsen, aber eben kleiner und dadurch mit mehr Zacken bestückt. Die in den Bergen bekannten, im Gelände "herumliegenden" größeren Steine und Felsen, wurden mit Heuballen abgedeckt. Dennoch gab es an den zwei vorherigen Tage wohl viele Verletzungen auf diesem Parcours, was die Veranstalter dazu drängte, den Parcours für den Sonntag etwas zu entschärfen. Danach waren sich die Deutschen aber einig, dass er so für die Hunde gut zu laufen wäre. Dennoch war ich sehr angespannt - schon allein, weil der eigene, vertraute Tierarzt fast 900 km entfernt war und bei einem Notfall nicht schnell erreichbar gewesen wäre.
Luka lief als erster unserer zwei Teilnehmer. Sein Laufpartner war Hunting Free Klinton aus Belgien. Leider verlor dieser Hund sehr früh den Hasen, Luka lief also fast den kompletten Parcours alleine. Das aber so schön, dass es mich rührte, allein schon weil dann die Anspannung von mir abfiel und wir 25 % gesund hinter uns gebracht hatten. Er bekam dafür 252 Punkte und lag nach dem ersten Lauf als zweitbester Deutscher auf Platz 11. Von zwei Richter äußert gut bewertet, war der dritte Richter leider das Zünglein an der Waage, gab weniger Punkte und machte eine bessere Platzierung Lukas zu nichte.
Mali lief einen der letzten Hündinnenläufe mit der Französin Evermore du Domaine des Chojnacki
Auch dieser Lauf war einfach nur toll, schnell, wendig und spektakulär. Leider blieb Mali kurz vor dem Ziel im liegengebliebenen, gemähten Gras hängen, konnte sich aber in Sekundenbruchteilen wieder auf die Beine kämpfen und die Jagd fortsetzen. Sie bekam knapp hinter der Französin mit 258 die vierthöchste Punktzahl. Die Französin lag also auf dem ersten Platz nach dem ersten Lauf und Mali mit 3 Punkten Abstand auf Platz vier. Vor ihr lag eine weitere Französin auf Platz 2 und Devaj Wildcat aus Österreich auf Drei.
Vor dem zweiten Lauf begann dann doch der Regen und immer wieder kam in kürzester Zeit Nebel auf, der über die Parcours glitt. Der zweite Parcours hatte aufgrund von Felsen in der Mitte kaum Zacken und führte aus Sicherheitsgründen fast nur im Kreis um die Felsen herum. Hier kam es also v. a. auf Schnelligkeit an, allerdings wurde der kleinste Fehler hart bestraft, denn bei einem so "leichten" Parcours musste bei diesem großen Teilnehmerfeld die Abstufungen anhand von Nuancen fest gemacht werden.
Luka lief mit dem ebenfalls für Deutschland an den Start gegangenen Storktown's Nightmare. Leider lief Luka die erste Rolle nicht ganz perfekt an, blieb dadurch etwas zurück und bekam mit 257 Punkte einen Punkt weniger als sein Mitläufer. Am Ende belegte er einen für uns immer noch tollen 12. Platz in einer Konkurrenz von 48 an den Start gegangen europäischen Spitzenrüden. Der Sieg ging an den Schweizer Silverhawk's U-Turn, herzlichen Glückwunsch!
Mali wurde als Mitläuferin im zweiten Lauf die junge, bis dahin zweitplatzierte Französin Aroint's Aroint Thee Witch zugeteilt. Beide Mitläuferinnen Malis waren im Besitz einer in Frankreich sehr aktiven und bekannten Whippetzüchterin des Zwingers du  Domaine  des  Chojnacki. Mittlerweile regnete es sehr ergiebig und das Thermometer zeigte nur noch 12 °C. Also äußerst ungemütliche Bedingungen. Ich bemühte mich Mali vor ihrem Lauf immer bei Spannung zu halten, aber trotzdem sehr ergiebig warm zu laufen um Zerrungen oder Schlimmeres zu vermeiden. Kurz nach dem Start der beiden blieb die Französin entweder an der ersten Rolle hängen oder vertrat sich, stoppte jedenfalls ohne für mich erkennbaren Grund den Lauf, verlor den Hasen und nahm erst kurz vor Ende die Jagd wieder auf. Mali hingegen flog nur so über das Feld. Ihre Sprungkraft, scheinbare Leichtigkeit und Schnelligkeit half ihr den eigentlich sehr unspektakulären Parcours spektakulär erscheinen zu lassen. Sie bekam mit insgesamt 274 von allen drei Richtern eine sehr hohe Punktzahl und bescherte uns eben dieses Eingangs erwähnte Wunder: Wir haben nun den ZWEITEN Coursing-Europameister auf dem Sofa sitzen!
Wir haben es kurz vor dem Ausruf des ersten Platz eigentlich nicht für möglich gehalten, dass der erste Platz an Mali gehen könnte. Als dann aber zunächst "Deutschland" als Heimatland der Europameisterin und im Anschluss "Powerplay's Zasha" aufgerufen wurde, brachen bei der gesamten Familie Brix mal wieder alle Dämme und so heulte ich (Asmien) wie ein Schlosshund und nahm noch nicht einmal das Abspielen der Deutschen Nationalhyme zur Ehren Malis wahr. Sie war danach wahrscheinlich einfach nur froh, dass sie endlich wieder im trockenen Auto sitzen konnte. Denn abends um halbe acht zur Siegerehrung war das Wetter immer noch ungemütlich und die Temperatur noch tiefer gefallen. Außerdem wehte ein eisiger Wind, so dass ich den Hunden eigentlich das ungemütlich Warten bei der Siegerehrung ersparen wollte. Eingepackt in die zwei einzigen mit nach Italien gebrachten Hundemäntel stand Mali dann also auf dem Siegertreppchen und konnte nun wie Luka eine rote Samt-Siegerdecke ihre Errungenschaft nennen.

Ein schönes Siegertreppchenfoto war aufgrund des traurigen Wetters nicht möglich. Das wurde am folgenden Tag nachgeholt. An einem extrem schönen Ort in der unmittelbaren Nähe, dem Forte Belvedere mit Blick auf das Astico-Tal. In der Nacht nach der EM kam dann auch das Unwetter auf, das wir zuvor für den Whippettag befürchteten. Zum Glück ließ es sich bis zur Nacht Zeit. Denn dann hätte wohl keine zwei Läufe statt finden können, mit extrem starken Böen und mehreren Stunden anhaltenden Starkregen.

Schon allein deswegen harten wir auf dem Veranstaltungsort natürlich nicht so lange aus wie letztes Jahr auf Pouch.
Die folgenden Tage war dann noch mal richtiger Urlaub angesagt, keine Anspannung mehr, Glückseligkeit aufgrund des unglaublichen zweiten Titels und v. a., weil beide aktiven Hunde Italien verletzungsfrei verlassen würden.
Der Gardasee wurde dann noch ein zweites Mal besucht sowie die im Tal gelegene Provinzstadt Trentinos - Trento, die wirklich empfehlenswert schön ist, allerdings im Gegensatz zu der Kälte in 1300 m Höhe Hitze und Schwüle bereit hält.

Italien war alles in allem eine Reise wert, als Urlaubziel werden die Alpen aber wohl nicht mehr freiwillig angesteuert. Nichts geht über Küstengebiete.

Wir möchten auf diesen Wegen noch mal allen für die Glückwünsche danken, aber auch an das am Sonntag durch schreckliches Pech tödlich verunglückte Windspiel aus Frankreich erinnern.

Widmen möchten wir den Titel Malis unglaublichen Eltern, dem ehrgeizigen Kämpfer Follow und der absoluten Ausnahmehündin Halla. Wir danken Trudi und Werner Rogoll und eben diesen zwei Whippets für unsere einzigartige Mali und dass wir die letzte Tochter Hallas unseren Schatz nennen können.
Neben diesem ersten, großen Titel hat sie mit dem dort erlangten dritten CACIL im dritten Land auch die Voraussetzung für den C.I.C. - Internationalen Rennchampion-Titel erfüllt
Hier sind die kompletten Ergebnisse zu sehen, sortiert nach ersten und zweiten Lauf.

Tag nach der EM - Mali mit ihrer Siegerdecke, hinter ihr das Astico-Tal
Mali und Luka am Abend vor dem großen Tag in unserer Ferienwohnung 
Parcours am Hang
der flache Parcours
der flache Parcours 
Whippetrüden 1. Lauf, Laufzusammenstellungen, in Orange deutsche Teilnehmer
Whippetrüden 1. Lauf, Laufzusammenstellungen, in Orange deutsche Teilnehmer
Whippetrüden 1. Lauf, Laufzusammenstellungen, in Orange deutsche Teilnehmer
Whippethündinnen 1. Lauf, Laufzusammenstellungen, in Orange deutsche Teilnehmer
Whippethündinnen 1. Lauf, Laufzusammenstellungen, in Orange deutsche Teilnehmer
Whippethündinnen 1. Lauf, Laufzusammenstellungen, in Orange deutsche Teilnehmer
Whippethündinnen 1. Lauf, Laufzusammenstellungen, in Orange deutsche Teilnehmer
Whippethündinnen 1. Lauf, Laufzusammenstellungen
in der Pause zwischen den Läufen kam Regen und immer wieder Nebel auf
Ergebnisse nach dem ersten Lauf Whippethündinnen
Ergebnisse nach dem ersten Lauf Whippethündinnen
Ergebnisse nach dem ersten Lauf Whippetrüden
Ergebnisse nach dem ersten Lauf Whippetrüden
Whippetrüden 2. Lauf, Laufzusammenstellungen, in Orange deutsche Teilnehmer
Whippetrüden 2. Lauf, Laufzusammenstellungen, in Orange deutsche Teilnehmer
Whippetrüden 2. Lauf, Laufzusammenstellungen
Whippetrüden 2. Lauf, Laufzusammenstellungen
Whippethündinnen 2. Lauf, Laufzusammenstellungen
Whippethündinnen 2. Lauf, Laufzusammenstellungen
Whippethündinnen 2. Lauf, Laufzusammenstellungen
Whippethündinnen 2. Lauf, Laufzusammenstellungen
Mali beim Warmlaufen vor dem zweiten Lauf
einfach nur schön: der Gardasee
Mali und Luka blicken auf den See
Luka beim Relaxen am Seeufer
Luka wagt einen Blick ins Astico-Tal
... Mali auch
den ganzen Tag Sonnenschein war eher die Ausnahme in den Bergen
Neptunbrunnen in Trento
der Fluss Sarca, der im Örtchen Tombole in den Gardasee fließt
endlich: der Blick auf den See
auch Lilli, obwohl "nur" als Reservehund dabei, hatte ihren Spaß auf unserer Italien-Tour